Juni 2022 - von Steffen

COLORADOS HISTORISCHE EISENBAHNEN 20.05.-31.05.2022

REISEBERICHT COLORADOS HISTORISCHE EISENBAHNEN

Mann, was war das wieder für eine Tour.

Coronabedingt mussten wir die zweite Reise nach Colorado mehrfach verschieben aber nun im Mai 2022 konnte es endlich losgehen.
Die Vorfreude war riesig, auch weil einige bekannte Reiseteilnehmer wieder mit dabei sein werden.
Schon am Vortag des Abflugs gab es mit den meisten Leuten ein kleines Treffen wo noch einmal über vergangene Zeiten, aber auch über das bevorstehende gesprochen wurde.
Diese Tour verlief aber anders als erwartet, schon bei der Ankunft in Denver hatte es uns kalt erwischt. Ein Temperatursturz von 25 Grand genau zum Zeitpunkt unserer Ankunft trübte die Urlaubsstimmung etwas ein.
Doch die herzliche Begrüßung von Werner Michels ließ uns das Wetter sofort vergessen. Unser neuer Busfahrer Ed brachte uns sicher zum ersten Reiseziel nach Manitou Springs. Am nächsten Tag sollte hier die Fahrt mit der Pikes Peak Cog Railroad auf den Gipfel des
Peak Pikes Mountain erfolgen.
Vor 4 Jahren standen wir schon einmal vor dieser Bergtour, welche damals auf Grund von Bauarbeiten ausfallen musste.
Die Ankunft vor Ort ließ nach dem Schneefall der letzten Nacht nichts Gutes erwarten und so war es auch. Die Mitarbeiter der Bahn mussten alle Fahrten für den heutigen Tag auf Grund von Schneebruch absagen.
Bei den Zuständen vor Ort war es offensichtlich, dass am heutigen Tag und wohl auch in den nächsten Tagen keine Fahrten zum Gipfel stattfinden werden.
Es blieb nicht viel Zeit, um die Planungen für die Reise zu ändern, da der Ablauf und die Hotels fest vorgebucht waren.
Doch dank Werner Michels ist es gelungen die Fahrt mit der Bergbahn an das Ende der Reise zu verlegen. Einige Sachen mussten nun in einer zeitlich anderen Reihenfolge abgewickelt werden. das war nicht weiter schlimm, schließlich hatten wir Urlaub.
Cripple Creek am 23 Mai 2022, noch immer hat uns der Winter fest im Griff, aber die Sonne kommt langsam durch. Hier im Ort hatten wir die Gelegenheit eine Goldmine zu besuchen und haben einiges über den Bergbau und vor allem über das Eisenbahnwesen in Cripple Creek erfahren.
Schließlich hatten hier einmal drei Bahngesellschaften ihre Strecken gebaut, um das gewonnene Gold abzufahren. Neben dem historischen Ort war auch der Besuch des Jailhouse sowie der Besuch zahlreicher Casinos möglich.
Im weiteren Verlauf der Tour wurde Alamosa und der Grand Sand Dunes Nationalpark angefahren.
Noch während wir beim Abendessen waren, fuhr der täglich einmal verkehrende Güterzug im Bahnhof Alamosa ein, nun war es um die Eisenbahnfans geschehen.
So schnell es ging wurden die Rechnungen beglichen und dann aber ab zum Bahnhof, um das Treiben auf den Gleisen zu beobachten und im Bild festzuhalten. So verrückt sind Eisenbahnfans, wenn das richtige Objekt vorbei kommt gibt es kein Halten mehr. Auch so gibt es auf den Gleisanlagen in Alamosa für den Eisenbahnfan so manche Rarität zu sehen.
Nach einer Übernachtung wurde die Fahrt über Chama nach Silverton fortgesetzt. Die Züge der bekannten Cumbres an Toltec Scenic Reilroa fuhren zwar noch nicht, aber trotz allem gab es auf den Gelände des Bahnhofs Chama genügend zu sehen.
Auf der Fahrt durch die Berge kamen wir auch am alten Bahnhof Cumbres vorbei, wo unser super netter Busfahrer sofort einen Fotohalt für die Reisegruppe einlegte.
An diesem Tag war noch der Besuch des Mesa Verde National Park vorgesehen. Obwohl wir hier schon einmal waren, hat mich der weitere Besuch des wunderschönen Nationalparks wieder aufs Neue fasziniert.
Natur Landschaft und die Bebauung der Gegend durch die Indianer bilden eine Einheit und fügen sich wunderbar in die örtlichen Gegebenheiten ein.
Alles erlebte zu beschreiben würde hier den Rahmen sprengen, man muss das mit eigenen Augen gesehen haben.
Die nächsten Höhepunkte ließen nicht lange auf sich warten, auch wenn einige Eisenbahnfans schon ein wenig ungeduldig auf die erste Zugfahrt warteten. Nach einer Übernachtung im von Indianern geführten Ute Mountain Hotel nahe Cortez brachte uns Ed zum Four Corners Monument. Der einzige Punkt in den USA, wo vier Staaten Colorado, Arizona, Utah und New Mexico zusammentreffen.
Geht das noch zu toppen, natürlich, zwei Stunden später standen wir vor der herrlichen Kulisse des Oljato Monument Valley. Jetzt war meine Begeisterung aber so richtig geweckt. Man kennt diese Kulisse aus zahlreichen Filmen, aber einmal selbst hier zu stehen, das hat schon was.
Echt beeindruckend, vor allem wenn man das allererste Mal vor diesen gigantischen Tafelbergen steht.
Nun war es aber an der Zeit endlich einmal die Züge zu besteigen. Zurück nach Durango kamen wir genau zum richtigen Zeitpunkt an um die einfahrenden Züge aus Silverton beobachten zu können. Der Rundgang im Bahnhof und Museum war ja schon einen Tag vorher erledigt worden, so das jetzt genügen Zeit für die Fotografie der Züge zur Verfügung stand. Am nächsten Tag stand für uns Eisenbahnfans der Höhepunkt der Reise, die Fahrt mit dem historischen Zug nach Silverton bevor. ich weiß nicht,was ich hier für ein Foto auswählen soll, die Kamera war unentwegt im Einsatz. Eisenbahn und die Landschaft am San Juan National Forest unbeschreiblich. Am engen Felsdurchbruch hoch über den Animal River blieb so manchen der Atem stehen, so beeindruckend und spektakulär ist hier die Streckenführung.
Nach Besichtigung des Ort Silverton führte die Fahrt mit den Bus nach Grand Junction. Auch diese Fahrt entlang des 1 Mill. Dollar Highway ist an Höhepunkten nicht zu überbieten. Die wunderbare Landschaft, die aufgelassenen Minen und die Wasserfälle machen die Fahrt zu einem weiteren Erlebnis. Nach der Übernachtung in Grand Junction ging es am nächsten Tag nach einem ausgiebigen Frühstück weiter nach Glenwood Springs. Die Fahrt durch die Rocky Mountains erfolgte nun bis Denver mit den California Zephyr Nr.6. Leider hatte der Zug an diesem Tag 2 Stunden Verspätung, welche sich durch einen Bergsturz auf der Strecke bis Denver auf über 5 Stunden erhöhen sollte. Wiederum wurde der weiter geplante Reiseverlauf in Gefahr gebracht.
Auf Grund dieser Belange mussten einige Programpunkte umgestalten und auch einige ausgelassen lassen. Aber wir kommen wieder und holen das nach.
Die restlichen Tage waren nun mit Eisenbahnprogramm reichlich gefüllt, es folgte der Besuch im immer wieder sehenswerten Eisenbahnmuseum Golden.
Das Museum hat echt sehr viel zu bieten. Eine neu eingerichtete Eisenbahn umfährt die gesamte Anlage mit einem historischen Zug. Neben Lokomotiven und Wagen verschiedener Bauarten gibt es auch drei der legendären Galloping Goose zu sehen. Eine Modellbahnausstellung und ein gut bestückter Souvenirshop runden das Ganze ab. Im Anschluss folgte ein wenig Geschichte mit dem Besuch der Grabstätte des bekannten Westernhelden Buffalo Bill. Im Anschluss war noch Zeit für einen kleinen Stadtbummel durch Golden, bevor wir zur nächsten Eisenbahnattraktion,
den Georgetown Loop ging. Hier war auch ich völlig überwältigt. Eine kurze Fahrt von 40 Minuten die wirklich etwas Besonderes hatte. Ich glaube hier waren alle Reiseteilnehmer restlos begeistert. Die kraftvollen Klänge der Dampflokomotive bei der Bergfahrt einfach ein Genuss für jeden Eisenbahnfan und Dampflokliebhaber.
Am nächsten Tag ging es noch einmal in die Berge, die höchst gelegene Stadt Leadville 3100m entstand aus einer Goldgräber- und Silberminen Siedlung und hatte natürlich einen Eisenbahnanschluss. Auf einem Reststück der ehemaligen Strecke nach Climax verkehrt heute für Touristen die Leadville Colorado Southern Railroad und bietet mit bester Aussicht auf die Berge ein grandioses Eisenbahnerlebnis. Im Vordergrund steht hier die grandiose Aussicht auf die umliegende Bergwelt. Für den allgemeinen Eisenbahnfan bieten die umgebauten Waggons einen ziemlich bedauerlichen Anblick. Die alte Diesellok hingegen ist auf alle Fälle den Besuch wert.
Wie immer geht die schöne Zeit viel zu schnell vorüber. Zum Abschluss blieb noch der Besuch des Fornay Museum in Denver, wo Big Boy 4005 für reichlich Aufsehen sorgte und die Fahrt mit der Zahnradbahn auf den Pikes Peak Mountain. Eine turbulente aber immer wieder schöne Reise, welche von Werner Michels wie gewohnt bestens organisiert war, ging wieder einmal viel zu schnell vorüber. Großen Anteil am Gelingen dieser wunderbaren Tour gehört auch unseren Busfahrer Ed, der wirklich alles Erdenkliche ermöglicht hat. Die Bildauswahl ist sehr schwer gefallen, da sehr viel Material zur Verfügung stand. Ich hoffe aber, mit diesen wenigen Worten einen kleinen Rückblick auf die II Colorado Railtour geben zu können.

Keep it Country
Beste Grüße Steffen

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