Reisebericht

Von Nashville nach Memphis - 04.-14.04.2025

Ein Reisebericht von Claudia Oxsenius

Erstmals stand unsere Reise unter dem Motto Amerikas Musik: Country – Rock‘n‘Roll – Blues und war keine reine Elvis-Reise. Sie wurde von dem Elvis-Experten Helmut Radermacher begleitet. Am 04.04. flogen wir mit 27 Personen von Frankfurt/Main über Atlanta nach Nashville, wo uns Werner Michels begrüßte. Unser Busfahrer war erstmals Collin. Heute starteten wir unseren Besuch in Nashville, dem Zentrum der Country-Music und Hauptstadt des US-Staates Tennessee, im weltbekannten, historischen RCA Studio B. Hier entstanden rund 35.000 Songs, davon circa 200 von Elvis. Wir erfuhren, dass Elvis die Studiobeleuchtung entsprechend der Songs anpassen ließ, die er aufnahm. Das wurde für unsere Gruppe nachempfunden – ein tolles Erlebnis.
Anschließend besuchten wir die Country Music Hall of Fame & Museum, wo die Entstehung der Country-Music beschrieben wird, versehen mit Musikbeispielen. Es gibt aber auch Garderoben und Instrumente von Künstlern der Country-Szene zu sehen. Der Rundgang endet dann in der Ruhmeshalle. Das Elvis-Piano in Gold ist auch dort zu finden.

Mit dem Bus fuhren wir nach Hendersonville, um die Grabstätte von Johnny Cash zu sehen, der neben seiner Frau June Carter Cash begraben ist. Dort sind noch weitere Gräber der Cash/Carter-Familie. Zurück auf dem Broadway in Nashville, auch „Honky Tonk Highway“ genannt, hatten wir Freizeit und konnten ins Johnny-Cash-Museum bzw. in die Lokale mit Live-Musik.

Am 06.04. vormittags besuchten wir als erste deutsche Gruppe das berühmte Ryman Auditorium von innen, auch „Mutterkirche“ genannt, mit seiner 130-jährigen Geschichte. Es war eines der wichtigsten Musikstätten weltweit und Zentrum der Country-Musik. Bis 1974 fanden die Aufführungen der Grand Ole Opry hier statt. Danach wurde es zu klein, und es erfolgte der Umzug ins extra dafür gebaute Grand Ole Opry House. Elvis trat im Ryman nur einmal am 2.10.1954 mit mäßigem Erfolg auf. Ein Schlagzeug war damals dort noch nicht erlaubt. Drinnen gab es gerade eine Sonderausstellung über ihn, da dieser Auftritt 70 Jahre her ist. Das Ryman ist heute wieder in Betrieb.

Vor dem Ryman Auditorium gab es den Tourbus von Johnny Cash zu bewundern, der vor Kurzem noch in Cleveland, Ohio, stand. Wir fuhren anschließend zum Opry Mills Shoppingcenter, das riesig ist.

Zum krönenden Abschluss unseres Nashville-Aufenthalts besuchten wir am Abend eine Vorstellung im Grand Ole Opry House. Sie ist mit Start 1925 die am längsten laufende Live-Radiosendung der Welt. Wer hier auftritt, hat es in der Country-Music geschafft. Wir sahen die Opry Square Dancers, Ricky Skaggs, Jeannie Seely, Steve Earle, die Old Crow Medicine Show, Jimmy Fortune, Bill Anderson, Charley Crockett und Vince Gill.

Wir besichtigten heute die berühmte Whiskey Destillerie Jack Daniels in Lynchburg. Trinken war zwar nicht im Preis inbegriffen, aber am heißen, alkoholischen Gebräu riechen. Aufgrund der sehr guten Wasserquellen hat man sich hier in den Wäldern angesiedelt. Danach waren wir auch im malerischen Ort selber.
Mit dem Bus fuhren wir nach Muscle Shoals/ Tuscumbia, Alabama. Muscle Shoals war in den 60erund 70er-Jahren ein Zentrum zahlreicher Nr. 1 Hits. Gestartet sind wir am eigentlichen Ruhetag in der Ruhmeshalle Alabama Music Hall of Fame, wo uns Susan von der Touristeninformation alle persönlich begrüßte. Für uns Elvis-Fans besonders wichtig ist der hier ausgestellte Originalvertrag zwischen Elvis und SUN. In kleinen Gruppen nahmen wir CDs auf und hatten viel Spaß dabei. Abends genossen wir ein gemeinsames Dinner mit Musik bei „Champy’s“.

Am 08.04. starteten wir mit den Fame Recording Studios, die 1959 von dem zwischenzeitlich verstorbenen Rick Hall gegründet wurden und den Ort Muscle Shoals bekannt gemacht haben. Noch nie was davon gehört? Aber bestimmt von Aretha Franklin, Etta James, Little Richard und Wilson Pickett usw. Sie alle nahmen hier auf. Erfolge hatten die Studios in allen Genres wie Soul, Pop, Blues, Rock und Country. Fame arbeitet bis heute mit großen Namen zusammen, wie der Gregg Allman Band, Jason Isabell, Vince Gill oder John Paul White.
Anschließend besuchten wir das 2017 wieder eröffnete Muscle Shoals Sound Studio, 3614 Jackson Highway in Sheffield. Die Adresse ist auf dem sechsten LP-Cover von Cher zu sehen. Aufgrund des sehr guten Rufes durch die großartigen Techniker entstanden hier in den 70er-Jahren Millionenhits der Rolling Stones, Paul Simon, Rod Stewart, Lynyrd Skynyrd, Willie Nelson u. v. a. Auf der Studiotour bekamen wir Einblicke in das von den Swampers (vormals Studio-Band in den Fame Studios) 1969 gegründete Studio. Offiziell heißen die Gründer Muscle Shoals Rhythm Section. Die Gegend ist ein Dry County, das heißt kein Alkohol, auch nicht für Leute wie die Rolling Stones. Sie nahmen drei Tage lang auf. Wir erfuhren, dass sie die Verstärker auf 10 aufdrehten und von wackelnden Wänden, die die Anwohner sahen.

In Sheffield statteten wir dem Jimmy Nutts Studio einen kurzen Besuch ab. Bei der nahen Elvis-Statue, die nicht Elvis darstellen soll, gab es einen Fotostopp, bevor wir unser gemeinsames Südstaaten-Dinner im Claunch Cafe im Spring Park in Tuscumbia hatten.

Erstmals waren wir Gäste beim Sam Philips Radiosender „Big River Broadcasting“. Zwischendurch gingen wir mit einigen nach draußen, denn es gab ein besonderes Ereignis. Trotz vieler Wolken gab es kurze Momente, um die Sonnenfinsternis zu bewundern. Weiter ging es zum W. C. Handy Home. Er wurde in Florence geboren und in Memphis ist diesem großen Bluesmusiker ein Park gewidmet. Die Besichtigung bestand aus einem Museumsteil und dem Haus, das dorthin transportiert wurde. Man hatte am Ruhetag extra für uns geöffnet.
Im Wishbone Studio gab uns der Besitzer Billy Lawson einige Einblicke. Er ist auch Sänger, erfolgreicher Songwriter, Produzent und Gitarrist.

Abends fand extra für unsere Gruppe ein Konzert in der Alabama Music Hall Of Fame statt. Der vorher genannte Billy Lawson machte den Anfang und übernahm die Moderation. Danach traten noch Singer-Songwriter James LeBlanc und Nashville-Star Angela Hacker auf, mal als Duett, mal solo. Nach dem Konzert verriet Angela Hacker, dass sie eine Cousine dritten Grades von Elvis ist. Wörtlich erwähnte sie Vater-Mutter-Mutter und dass sie aus der Hood-Familie stammt. Sie deutete an, dass die Ähnlichkeit in der Kinnpartie ist. Am 09.04. fuhren wir in Tupelo, Mississippi, zuerst zum Birthplace. In der dorthin transportierten Assembly of God Church haben viele von uns einen Film über einen Gottesdienst in den Südstaaten bewundert. Auch das Geburtshaus von Elvis, ein Shotgun-House, kann man besichtigen. Der Birthplace hat viel Außenbesichtigungen, aber wir hatten Starkregen aufgrund von Tornadoausläufern über Texas. Auf der anschließenden Elvis-Sightseeing-Tour gab es einen Fotostopp bei der Grundschule Lawhon Elementary School, in die man nicht mehr hineinkommt. Wir waren im Johnnie’s Drive Inn, wo für Fotos ein paar Gäste vom Platz verscheucht wurden, die dort saßen und aßen, wo Elvis früher gesessen hat. Ein Gruppenfoto vor der Elvis-Statue von 2012 auf dem ehemaligen Gelände des Fair Parks, wo Elvis 1945 als 10-jähriger bei der Mississippi-Fair & Dairy Show seinen ersten Auftritt hatte und den vierten Platz gewann, rundete die Tour ab.

Im nahegelegenen Verona besuchten wir das ehemalige Standesamt, in dem Elvis‘ Eltern Vernon und Gladys Presley heirateten. Dort begrüßte uns auch Julian C. Riley, dem das Gebäude jetzt gehört. Er hat sich mit den Wurzeln von Elvis Presley beschäftigt und auch ein Buch darüber geschrieben.
Zurück in Tupelo fuhren wir zum Hardware Store und erfuhren die Story, wie Elvis‘ Mutter Gladys ihm seine erste Gitarre kaufte. Auch das historische Lyric Theatre, ein ehemaliges Kino, durfte natürlich nicht fehlen. Zunächst waren wir im Parkett und nachdem die Information kam, dass Elvis, wann immer er dort war, im ersten Rang saß, ging es nach oben. Nachdem sich jeder, der wollte, für ein Foto auf den Elvis-Platz setzte, fuhren wir weiter nach Memphis.
Ein Höhepunkt und tolles Erlebnis unserer Reise war am 10.04. das Elvis-Presley-Wohnhaus Graceland mit dem riesigen Museumskomplex mit verschiedenen Unterteilungen. Für uns alle neu war im Meditationsgarten neben dem Wohnhaus das Grab der leider viel zu früh verstorbenen Lisa Marie Presley, die neben ihrem Sohn Benjamin in einem Sarkophag beigesetzt wurde.

Einige von uns blieben in Graceland und für alle anderen ging es auf eine Elvis-bezogene Memphis-Tour mit Fotostopps am Mid South Coliseum, Poplar Tunes, dem Eigenheim der Familie Presley im Audubon Drive und Overton Park Shell (heißt jetzt wirklich wieder so wie zu Elvis‘ Zeiten). Elvis hatte hier am 30.07.1954 seinen ersten größeren Auftritt. Ein weiterer Fotostopp war an der Humes High School (jetzt Middle School), die übrigens im Sommer dieses Jahres ihren Schulbetrieb einstellt. Wir besuchten das Karate-Studio von Patrick Wrenn, in dem Elvis trainierte. Patrick Wrenn sagte uns auch einiges über das Studio. Danach hatten wir Zeit für eigene Erkundigungen.

Am 11.04. starteten wir im SUNStudio, wo viele namenhafte Größen ihre Karriere begannen, wie Carl Perkins, Jerry Lee Lewis, Ike Turner, Johnny Cash und natürlich Elvis, der am 05.07.1954 im angeschlossenen Memphis Recording Service seine erste Schallplatte „That’s All Right“ aufnahm. Hier nahmen aber auch schwarze Künstler auf. Die junge Dame, die uns alles erklärte, erwies sich als wahre Entertainerin.

Anschließend gab es einen Fotostopp beim Sam Philips Recording Inc. in der Madison Avenue, bevor wir über die Hernando deSoto Bridge – wegen ihres Aussehens auch Dolly Parton Bridge genannt – nach Dyess, Arkansas fuhren. Viele Felder unterwegs waren teilweise aufgrund des mehrtägigen Starkregens überschwemmt. Dort waren wir zunächst im Ort der Colony und besuchten danach das Elternhaus von Johnny Cash. Mit einem Hilfsprojekt während der großen Depression in den USA haben Baumwollpflücker kostenlos oder für wenig Geld Haus und Grundfläche erhalten und verpflichteten sich als Gegenleistung dafür, einen Teil ihrer Erträge abzugeben. Nach einer Weile konnten sie dann alles behalten.

Zurück in Memphis fuhren wir zum Besucherzentrum, um uns dort die Statuen von Elvis und B. B. King anzusehen. Anschließend war Zeit fürs eigene Programm.

Unsere Tour am 12.04. startete in Graceland mit dem sogenannten Morning Walk. In den USA müssen alle Gräber zugänglich sein. Daher gibt es die Möglichkeit, vor der offiziellen Öffnung und am Abend zu den Gräbern im Meditationsgarten zu gehen; übrigens die einzige Möglichkeit, die Auffahrt von Graceland hochzugehen. Bei den Touren werden die Gruppen hochgefahren. Im Dolan Drive neben Graceland bestaunten wir das ehemalige Haus von Vernon von außen. Erst nach Elvis‘ Tod kam heraus, dass es von dort aus einen geheimen Zugang auf das Anwesen Graceland gab. Anschließend fuhren wir nach Tunica, aber nicht zu den Kasinos, um Geld loszuwerden, sondern zum Gateway to the Blues – heute ein Besucherzentrum mit Schienen davor. Weiter ging es nach Clarksdale mit seinem großartigen Delta Blues Museum und Muddy Waters Cabin, dem Ground Zero Blues Club und vielen Besuchern für das am nächsten Tag startende Festival. Ein Imbiss war daher einfach zu ergattern.
Auf der Weiterfahrt stoppten wir an der Cross Road mit zwei gekreuzten Gitarren, wo gesagt wird, dass Robert Johnson hier seine Seele für sein Gitarrenspiel verkaufte.
In Indianola besuchten wir das großartige B. B. King-Museum, das 2008 nach fünfjähriger Bauzeit in seinem Heimatort errichtet wurde und neben dem er auch im Freien unter einem Pavillon beigesetzt wurde. Neben vielen Exponaten sahen wir in Filmen, wie auf den Baumwollfeldern des Mississippi-Deltas der Blues entstand.
Im Club Ebony, wo neben B. B. King auch viele andere Musiker auftraten, bekamen wir ein Lunch und Livemusik. Zuvor begrüßte uns der Manager des B. B. King-Museums Robert Terrell und anschließend spielte Michael Denist, Spitzname Cadillac, mal Gitarre und mal Keyboard.
Für den 13.04. hieß es Bye, bye Memphis und die USA. Wir flogen über Atlanta nach Frankfurt. Im Langstrecken-Flugzeug war, nachdem wir eingestiegen waren und saßen, eine Sicherung herausgeflogen. Natürlich wollte man wissen, wieso und nahm daher auch Teile der Kabinendecke ab. Personen, die unmittelbar dort saßen, mussten kurz aussteigen. Es gab wohl zu viele Fotos und das sah die Airline gar nicht gerne. Wir starteten also ca. 2,5 Stunden später als vorgesehen und holten die Zeit auch nicht auf. Damit ging dennoch eine schöne und erlebnisreiche Reise zu Ende.

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