Ein Reisebericht von Paul Hahn (El Paso) und Peter Wroblewski (PeeWee)
Um es gleich vorweg zu erwähnen, auch unsere 7. gemeinsame Reise mit Werner Michels und American Music Tours war wieder eine außergewöhnliche Tour mit vielen musikalischen und kulturellen Begegnungen und Eindrücken. Ein Großteil der 40er group fand sich bereits am Karfreitag im Meiniger-Hotel in Frankfurt/Airport ein, so dass es am Samstagmorgen ein sehr entspanntes und lockeres einchecken gab.
Dallas (Jimmy D.Gilmore)
Does Ft.Worth Ever Cross Your Mind & Texas (George Strait)
The Eyes of Texas (Milton Brown)
El Paso: Nach einem langen, aber problemlosen Flug sind wir gut in Fort Worth angekommen. Der Ostersonntag begann mit einem Besuch der JFK Plaza in Dallas und der wohl größten Skulptur der Welt mit einer Herde von 49 Longhornrindern und drei Pferden samt Cowboys in Lebensgröße. Absolut beeindruckend! Danach folgte ein musikalischer Brunch Brunch im Texas Musician Museum bei Thomas Kreason in Irving. Die Musiker von “Pure Country” machten ihrem Bandnamen die volle Ehre. Wunderschöne Musik! Danach eine Führung durch das Museum. Nachmittags Kultur im Aaron Carter Museum mit den wunderbaren Bilder von Remmington und Russell und danach Cowboykultur in den Fort Worth Stockyards und feiner Musik im White Elephant Saloon.
Ein toller erster Tag mit einer stimmigen Reisegruppe, die viel Spass macht. Morgen heißt es zunächst “Cross the Brazoz at Waco” (Billy Walker) und dann geht es weiter down south nach San Antonio.
There’s still a lot of love in San Antone (Johnny Rodriguez)
PeeWee: Schöne entspannte Tour von Fort Worth via Austin nach San Antonio. Der kurz geplante Stop in Abbott, the birthplace of Willie Nelson …dauerte länger als erwartet, denn dort haben wir den ältesten in Abbott geborenen Einwohner getroffen. Er wurde heuer im Mai 90 Jahre alt und ist mit Willie in Abbott aufgewachsen und lebt heute noch dort.
Postmaster Jim erzählte aus seinen Jugenderinnerungen mit Willie und war sehr erfreut über das Interesse der deutschen Fans! Wenn wir dem Officer des Postamtes glauben dürfen, haben wir ihn knapp verpasst. Er sagte Willie wäre gestern mit Morgan Freeman hier gewesen. Die Postämter sind in den USA eher dünn verteilt, umso erstaunlicher in Abbott eines vorzufinden. Bei der Weiterfahrt gab es zwischen Austin und San Antonino some liquid sunhine, but always good music on tour with our great busdriver Bernard Wheeler.
Is Anybody going to San Antone (Texas Tornados) San Antonio ist die wohl am meisten besungene Stadt der USA, ja vielleicht der ganzen Welt? In San Antonio scheint wieder die Sonne als wir das weltberühmte „Alamo“ besuchen. Danach gehen viele der Teilnehmer eine „Cruise“ auf dem San Antonio River oder spazieren den schattigen Riverwalk entlang und geniessen dabei Margarita bei stimmiger Mariachi Music.
Bob Wills is still the King (Waylon Jennings)
New San Antonio Rose (Bob Wills)
Ein schöner sonniger und heißer Tag in San Antonio und später in New Braunfels und Gruene. Vormittags Besuch der größten Mission “San Josè’“ und nochmals etwas flanieren am Riverwalk. Zwischenstop an der “Boot Barn” (ehemals Shepplers) und nach einem ersten Besuch eines „Golden Corral“ (saftige Steaks and all you can eat) einchecken im Hotel in New Braunfelds. Danach geht es dann in den Historic District von Gruene mit vielen schönen Fotomotiven. Abends Besuch einer Songwritersession in der ältesten Tanzhalle von Texas, der „Gruene Hall“. ist natürlich ein Pflichttermin.
Ballad of Gruene Hall (Iain Matthews)
Gruene ist ein zum Historic District ernannter Ortsteil von New Braunfels. Gegründet wurde das Dorf von den Söhnen der deutschen Siedler Ernst und Antoinette Gruene. Schon im 19. Jahrhundert gab es in Gruene eine Bank, eine Post, eine Schule, eine Tanzhalle für die örtlichen Arbeitskräfte, eine Schrotmühle sowie eine Baumwoll- Entkörnungsmaschine. Zwei Schienenstränge erleichterten das Verladen der Baumwolle.
Die 1878 durch Heinrich D. Gruene erbaute Tanzhalle Gruene Hall ist nach Angaben der Besitzer bis zum heutigen Tag durchgehend in Betrieb und man bezeichnet sie als die „älteste noch genutzte Tanzhalle in Texas“. Auftritte von Willie Nelson, George Strait, Townes Van Zandt, Jerry Jeff Walker, Lyle Lovett, Hal Ketchum, Greg Allman und vieler anderer machten die Gruene Hall legendär. 1996 war sie Schauplatz in dem Film Michael mit John Travolta.
(Quelle: Wikipedia)
Am nächsten Morgen geht es ins Hill Country und für die nächsten zwei Tage auf die Mayan Dude Ranch nach Bandera.
Let’s go to Luckenbach, Texas (Waylon Jennings & Willie Nelson)
What a great day…. first stop in Luckenbach and Fredericksburg und dann am Nachmittag back on Mayan Dude Ranch. Ein wunderbarer, herzlicher Empfang und ein tolles Nachmittagsprogramm mit Ausritten, Swimmingpool und ein Abendessen in toller Location mit saftigen Steaks, wie es sie nur in Texas gibt. Thanks to the whole stuff of Mayan Ranch!
El Paso: Seit Waylon Jennings den Song “Luckenbach, Texas aufgenommen und gesungen hat, wurde dieser Ort mit ganzen 3 Einwohnern zur Kultstätte der Country Musik. Dorthin führte uns der Weg nach dem Breakfast. Eingestimmt wurden wir vom President der Country und Westernfreunde Cwf Kötz, Peter” PeeWee ” Wroblewski, der mit seinem schier unerschöpflichlen Reservoir an Liedern zu jedem Zeitpunkt der Reise das Passende im Bus auflegt. Unter der Woche ist Lukenbach nicht so stark frequentiert, so daß wir im Postamt und Souvenierladen unsere Andenken problemlos einkaufen konnten. Auf dem Weg zur Mayan Ranch, ein kurzer Stopp in Fredricksburg. Auch hier fällt auf die hohe Anzahl von Pick-ups, mit teilweise gigantischen Ausmaßen auf, wie wir sie seit Beginn unserer Reise täglich sehen.
Auf der Ranch angekommen, gleich der erste Ausritt. Am Abend dann gab es südlich der Ranch, in einem wunderschönen Gelände in der Natur ein gemeinsames Essen. T-Bone Steaks, natürlich in Texas-Size, im wahrsten Sinne des Wortes. Begleitet von einem Musikus namens Mark Dust, der alle Cowboy- Klassiker zum Besten gab. Das war ein “perfektes Dinner”, ein grandioser Abend, der dann im Saloon der Ranch mit weiterer Livemusik ausklang.
Bandera Highway (Rosie Flores)
El Paso: Der Tag heute begann mit einem Ausritt zum Frühstück in freier Natur in einer malerischen Umgebung zwischen Ranch und Bandera. Untermalt von Klängen alter Cowboy – Lieder von Dave Kemp, ließen wir uns Speck und Eier schmecken, und genossen das herrliche Ambiente.
Kurz nach Mittag ein Ausflug auf dem Heuwagen nach Bandera, dem “Cowboy – Capitol of the World”, deshalb weil aus dieses kleine Städtchen im Laufe der Jahre 7 Rodeo-Champions hervorbrachte.
Nach der schweißtreibenden Ortsbesichtigung, es waren etwa 30 Grad im Schatten, kehrten wir in den historischen Arky Blue’s Silver Dollar Saloon ein um das ein oder andere “Ziegenbock” zu trinken. Dieses und “Shiner Bock” sind nicht nur bei den Deutschen, völlig zu Recht favorisierten Biere. Auch in dieser Bar eine “Ahnengalerie” der Künstler die hier aufgetreten sind. Natürlich war auch Willie Nelson schon hier. Willie ist auf der ganzen Reise allgegenwärtig. Ein Texaner sagte mir : “Well, Willie can walk over Water “.
Willie genießt in Texas einen Heldenstatus. Es durfte auch ein Besuch der Cowboy – Bar in der 11th Street nicht fehlen, an der ein Vermögen in Form von Harley’s vor der Tür standen. Nach interessanten Gesprächen und Unterhaltungen mit texanischen Eingeborenen ging es zurück zur Mayan- Ranch, um nach einer kleinen Pause das Abendessen einzunehmen, wieder mit Livemusik. Der Abend klang wieder im Saloon aus mit Bob Stewart an der Gitarre. Ich habe selten einen Sänger erlebt, der soviele Songs auf Zuruf textsicher zum Besten gab. Diese Mayan-Ranch lässt keine Wünsche offen, sollte ein Pflichtaufenthalt jeder Texas-Reise sein. Wir, Yvonne und ich sind jedenfalls begeistert.
El Paso: Bevor es zum Abschied von der Mayan-Dude Ranch kam, noch einmal ein Ausritt durch die Bluebonnetfelder, “the Texas State Flower”, zum gemeinsamen Frühstück. Nach dem Mittagessen, natürlich wieder im XXL-
Size, ging die Reise weiter nach Austin der Hauptstadt von Texas.
I Love Texas (Michael Ballew) Blue Water (Michael Ballew) Austin Pickers (Gary P. Nunn)
London Homesick Blues (Gary P. Nunn)
In den USA gibt es ein Gesetz das kein Capitol größer sein darf als in Washington. Es wundert aber nicht, dass das Capitol von Austin trotzdem höher ist. Texas eben. Das Capitol ist ein imposantes Gebäude. Nun ist Austin nach Nashville die Musik- Stadt in den USA, und hat ein großes Angebot an Live-Acts. Da fällt die Wahl natürlich schwer. Auch wenn Willie in der Nähe spielte, entschieden wir uns für das älteste Honky-Tonk in Texas, dem legänderen “Broken Spoke”. Wir hatten die Ehre beim Betreten von dem Gründer des Broken Spoke dem 78jährigen James White persönlich begrüßt zu werden. Dieses Lokal strahlt mit seinen Bildern der hier aufgetretenen Künstlern wie Dolly Parton, George Straight und vielen anderen eine unvergleichliche Atmosphäre aus.
Mann kann die Geschichte dieses Lokales, das sich seit Gründung in 1964 kaum verändert hat, geradezu spüren. Um 9.00 begann eine, für uns neue Band, Billy Mata & the Tex Tradition.
Was für eine Band. Billy Mata, Gesang, die Piano-Legende Floyd Domino an den Keyboards, Howard Kalish und Wyatt Aleman an der Fiddle, der großartige Roger Edgington an der Pedalsteel, Terry Hale am Bass, der bei George Strait schon spielte, und Jordan Stern an den Drums. Jeder einzelne ein begnadeter Künstler, die zusammen ein selten gesehenes Feuerwerk abbrannten. Ein unvergesslicher Abend, der bisherige musikalische Höhepunkt unserer Reise, der schwerlich zu toppen sein wird. Die Begeisterung war so groß, das wir in der Hotellobby mit ein paar “Ziegenbock” wieder “runterkommen mussten.
Texas Homesick Blues (Billy Mata)
PeeWee: Nach zwei herrlichen Tagen auf der großartigen Mayan Ranch in Bandera. Thanks to the great Hicks Family for their great hospitality! Heute Mittag ging es nach einem gemeinsamen Gruppenfoto auf der Ranch weiter nach Austin, wo wir am Abend Western Swing und Honky Tonk Music mit Billy Mata & The Western Tradition im legendären Broken Spoke Saloon erlebten … and yes, I’m dance Country at the Broken Spoke 🙂 Morgen steht dann der Tag ganz im Zeichen des 30. Old Stettlers Music Festival in Driftwood mit legendären Musikern wie z.B. Peter Rowan, Del McCoury oder Los Lobos. Texas – we love you!!
Riding high in Texas & Dance Time in Texas (Peter Rowan)
Zum 30. Mal ging heuer vom 20. bis 23. April das legendäre Old Settlers Music Festival in Driftwood bei Austin über die Bühne. Das Wetter war zwar trocken, aber kühl und leicht windig. Dies trübte jedoch nicht die Stimmung der vielen tausend Besucher, den über die ganzen Tage war auf dem schönen Festivalgelände auf zwei Hauptbühnen und einigen „Nebenschauplätzen“ tollen Acts.
Allein die freundliche und relaxte Stimmung der bunten Besucherschar hat mich sehr fasziniert. Musikalisch wurde sehr viel Abwechslung geboten, wobei mein persönliches Highlight die Auftritte von Peter Rowan waren. Mit seiner klaren und prägenden Stimme und seinem Gitarrenspiel ist er immer noch ein besonderes Erlebnis. Er brachte quasi ein „Best of“ mit Klassikern wie „Panama Red“, Midnight Moonlight“, „Walls of Time“, „Free Mexican Airforce“ oder „Land of the Navajo“. Zum Ende unseres Besuches konnten wir noch einige Songs der Del McCoury Band hören. Allerdings war Del McCoury selbst stimmlich eingeschränkt, aber auch seine Söhne und anderen Bandmember haben ihre musikalische Klasse unter Beweis gestellt.
Wegen des Wetters hatte sich dann die gesamte Gruppe entschieden, bereits gegen 20 Uhr zum Hotel zurückzufahren, und so verpassten wir die Headliner Los Lobos, die erst kurz vor Mitternacht die Bühne enterten. Für mich dennoch ein feines Konzerterlebnis und einigen netten Begegnungen. Morgen heisst dann unser nächstes Reiseziel Lubbock und unser Thema natürlich “Buddy Holly”!
Stevie Ray Vaughn: Texas Flood
El Paso: Gestern stand am Vormittag der Besuch des Denkmals von Stevie Ray Vaughn einem Sohn der Stadt Austin an.
Stephen „Stevie“ Ray Vaughan (auch bekannt unter dem Kürzel SRV) (* 3. Oktober 1954 in Dallas, Texas; † 27. August 1990 in East Troy, Wisconsin) war ein US-amerikanischer Blues- und Bluesrock-Musiker, der in einer Reihe mit Gitarren-Heroen wie Jimi Hendrix, Johnny Winter und Eric Clapton genannt wird. Er war maßgeblich daran beteiligt, dass in den 1980er Jahren (und weit darüber hinaus) das Interesse für den Blues wieder geweckt worden ist
(Quelle:wikipedia).
That I’ll be the day / Buddy Holly
Den restlichen Tag verbrachten wir auf dem Old Shettler’s Music Festival in Driftwood. Dann stand eine der beiden längeren täglichen Distanzen nach Lubbock in West-Texas an. Es ging über die endlos bis zum Horizont reichenden Highways zum Buddy-Holly-Museum.
Zwischendurch natürlich ein Stopp an einem Truckstop mit den beeindruckenden LKWs der Marken Freightliner, Mack, Peterbuilt usw. und den bescheidenen Pickups. Über die ganze Reise durch Texas begleiten uns die Fahnen des Staates Texas und die der Vereinigten Staaten, die für uns Deutsche in inflationärer Anzahl den Straßenrand säumen. Besonders groß sind die Fahnen der Autohändler, deren Masten mit Gebläsen ausgerüstet sind damit die Fahnen auch bei Windstille wehen. Während dieser Fahrt wurden wir natürlich musikalisch von PeeWee betreut der uns (fast) alle Hits von Buddy Holly zu Gehör brachte, uns auf die bevorstehende Besichtigung einstimmte: Rave On / Heartbeat / Peggy Sue, etc.
Unmittelbar nach dem Einchecken im Hotel, besuchten wir das Buddy-Holly- Center und das nebenan stehende Haus des Drummers der “Crickets”. Anschließend spielten im Hof des Centers, eine tolle Location, noch Junior Vasquez und Dustin Garret auf. Stücke von Buddy Holly und schöne Country- Music. Ein großes Dankeschön an den Präsidenten der Country und Westernfreunde Kötz, Peter “PeeWee” Wroblewski der dieses Duo gesponsert, hat.
Es bestätigt sich einmal mehr das das Reservoir an wirklich guten Musikern in Texas unerschöpflich ist. An dieser Stelle sei noch die tolle Tourenplanung und Organisation der Reise erwähnt. Werner Michels von American Music Tours sorgt für einen reibungslosen und angenehmen Ablauf der Reise und lässt durch seine individuelle Betreuung und nicht zuletzt durch seine jahrelange Erfahrung dafür das kaum Wünsche offen bleiben. So empfahl er uns zum Abschluss des Tages den Besuch des Texas Roadhouse, einem Steakhouse erster Klasse, mit dem wir einen weiteren Tag unserer Reise zufrieden abschlossen.
El Paso: Es sollte ein anstrengender und langer Tag werden. Zum einen durch die lange Distanz von Lubbock nach Albuquerque, zum anderen durch die geballte Informationen zu den Besichtigungsorten durch Werner Michels und Peter Wroblewski, und die unzähligen aufgenommenen Eindrücke. Es ist auch erstaunlich welche Aufmerksamkeit uns durch die Stadt Lubbock zuteil wurde. So wurden wir begleitet von zwei Mitarbeitern der Stadt. Die Führung durch die Highschool die Buddy Holly besuchte wurde vom stellvertretenden Schuldirektor durchgeführt. Auch an diesem, wie auch an den noch folgenden Orten ist die Geschichte um die Musik und Buddy Holly allgegenwärtig. Die Bilder des in Teilen ursprünglichen belassenen Bauwerks können vielleicht einen Teil der faszinierenden Atmosphäre wiedergeben die wir erleben durften.
Danach fuhren wir zum Lubbock- Cemetry, mit, wie die Amerikaner sagen, 60.000 Einwohnern, riesigen Friedhofs an das Grab von Buddy Holly, auf das alle Teilnehmer ein Plektrum legten. PeeWee hatte dazu noch einen Pin der Country & Western Friends Kötz abgelegt. Im Anschluss der Besuch der Radio-Station KRFE-AM580 von Lubbock in der Buddy Holly und auch Waylon Jennings als DJ’s arbeiteten.
Der nächste Stopp der Reise war der Geburtsort von Waylon Jennings in Littlefield, an dem sein Bruder James einen Liquor-Store und ein kleines Museum betreibt. Auch hier eine sehr herzliche Aufnahme und Gastfreundlichkeit mit der Gelegenheit die Räumlichkeiten mit der Aura von Waylon, seinen Wegbegleitern deren großer Zeit zu besichtigen, aber auch anzufassen und zu fotografieren.
Weiter ging es nun Nach New Mexico. Unsere erste Station war das Norman Petty Studio in Clovis/NM,in dem Buddy Holly seine Aufnahmen machte.
Ein großer Dank an Kenneth Broad der uns mit einer Begeisterung durch die Räume führte, die kaum zu beschreiben ist. Und alles er uns den Titel “Wheels” in einer deutschen Marschmusik-Version vorspielte, flippte er fast vor Begeisterung aus. Großen Respekt vor diesem 76-jährigen der mit solch einer Liebe und Hingabe, ehrenamtlich diese Relikte einer vergangenen Zeit erhält. Ein wahrhaft magischer Ort und ein tief beeindruckendes Erlebnis, das einige Zeit brauchen wird, bis wir es alle verarbeitet haben. Für Buddy-Holly-Fan PeeWee waren die „magischen Orte“, an denen sein Idol lebte und wirkte ohnehin schon unglaublich schön und dazu kam dann noch ein Liveinterview im Studio von KFRE in Lubbock.
Der nächste geschichtsträchtige Ort war das Grab von Billy the Kid, das mittlerweile eingegittert ist weil der Grabstein im Laufe der letzten 6 Jahrzehnten 3(!) Mal gestohlen worden ist. Weiter zum Billy the Kid – Museum. Nach dieser Besichtigung waren wir an der Grenze der Aufnahmefähigkeit, und waren froh, gegen 21.00 unser feines Motel in Albuquerque erreicht zu haben. Während einige sich noch Richtung Downtown aufmachen, beließen wir es bei einem fürstlichen Mahl beim benachbarten McDonalds, um dannach ins Bett zu fallen, nach einem schönen erlebnisreichen Tag.
New Mexico Blue (Hugh Moffatt)
El Paso: Mit etwas gemischten Gefühlen machten wir uns nach dem Frühstück auf den Weg nach Acoma zu der “Sky- City”. Es regnete und dieser Regen verstärkte sich noch während der Fahrt. Allerdings war es dann bei Ankunft wieder trocken, aber etwas kühl und windig. Zunächst wurde das Museum besichtigt, wobei der integrierte Souvenirshop nicht ausgelassen wurde. Dann wurden wir von den Acoma- Indianern, denen der Tourismus in den Reservaten untersteht, auf das 120m hohe, beeindruckende Felsmassiv gefahren.
Acoma-Indianer Steven begleitete uns auf der 90 minütigen Führung die von Reiseleiter Werner Michels übersetzt wurde. Steven war ein kompetenter Füherer der alle Fragen ausführlich beantworten konnte. Unvorstellbar das auf diesem Plateau 15 Familien mit etwa
50 Personen ohne Strom und Wasser leben. Während des Rundganges hatten viele dieser Einwohner Tische vor ihren Häusern aufgestellt, und verkauften Schmuck und Pottery. Diese Andenken aus eigener Herstellung gibt es nirgendwo anders als hier in der “Sky- City” zu kaufen. Bemerkenswert günstig, im Gegensatz zu den Geschäften in den Tourismus-Zentren.
Während der Tour wies uns Steven auf eine Treppe hin, die das Plateau mit der Steppe verbindet, der einzige Zugang als es die später gebaute Straße noch nicht gab. Er stellte uns frei, diesen Abgang statt der Abholung durch die Busse zu benutzen. 4 Teilnehmer der Gruppe wählten diesen Weg, und wurden mit einem grandiosen Absteig bei mittlerweile strahlendem Sonnenschein belohnt. Die Beschreibung von Steven, es handele sich um eine “Treppe”, ist allerdings eine maßlose Untertreibung. Es war ein sehr anspruchsvoller Abstieg durch ein Felsen-Massiv, der uns mit tollen Foto- Motiven belohnt. Nirgendwo sonst gibt es einen Himmel wie in New Mexico. Dieser Besuch war des Reservates war beeindruckend und ein unvergessliches Erlebnis.
Nach einem Kaffee in der Cafeteria des Museums fuhren wir noch zu einem Sightseeing-Point, um das gesamte Gebiet um die Sky City fotografieren zu können, aber der mittlerweile wieder einsetzende Regen machte das mit einer erheblich eingeschränkten Sicht unmöglich. Am frühen Nachmittag waren wir wieder in Albuquerque und der Rest des Tages stand zur freien Verfügung. Wir wählten den Besuch der “Old Town”, mit seinen unzähligen Geschäften. Zum Abschluss des Tages noch ein leckeres preiswertes Essen bei dem Mexikaner “Little Anita”.
PeeWee: Der zweite Tag in Albuquerque empfing uns mit leichtem Regen. Der verstärkte sich auf der Fahrt zum Acoma Pueblo, aber als wir dort unsere Walkingtour starteten, war plötzlich die Sonne wieder da. So erlebte die ganze Gruppe noch ein kulturelles Highlight mit dem Besuch von Sky City.
Die Acoma sind einer von 19 Stämmen der Pueblo-Indianer. Sie leben heute in Acoma Pueblo westlich von Albuquerque im US-Bundesstaat New Mexico. Der Name stammt von der indianischen Bezeichnung Akoma und bedeutet Volk vom weißen Felsen.
Das Reservat wurde auf dem Gebiet von drei traditionellen Wohnstätten der Acoma errichtet, darunter dem eigentlichen Acoma-Pueblo (auch Himmelsstadt und von den spanischen Missionaren Königtum von Acus genannt), der Hauptsiedlung der Acoma, die auf einer Mesa, rund 120 m über der Steppe liegt.Die traditionelle Wirtschaftsweise der Acoma bestand aus Ackerbau (vor allem Mais, Bohnen, Kürbisse) und Schafzucht, die durch Gemeinschafts- und Einzeljagd auf Gabelböcke, Bären und Kleinwild ergänzt wurden. Die Acoma kannten keine Brunnen oder Staudämme, sondern fingen das Regenwasser in natürlichen und künstlichen Zisternen auf. Die Grundlage der Gesellschaft war ein matrilineares Clansystem – die Häuser und Felder wurden in weiblicher Linie vererbt.Gemäß den Mythen der Acoma gründete ihr Volk auf zwei Frauen, Nautsiti und Iatiku, die aus der Unterwelt heraufgestiegen waren. Sie erweckten mit Hilfe der Sonne alle anderen Lebewesen zum Leben. Anschließend heirateten die beiden Schwestern Männer und gebaren Kinder. Iatiku blieb dort, wo heute der Acoma-Pueblo steht und ihre Töchter wurden Clanmütter. Inzwischen war Nautsiti nach Osten gezogen. Da später die Spanier von Osten her kamen, hielten die Acoma sie für Nachkommen von Nautsiti und begegneten ihnen anfänglich überaus freundlich, bis sie ihren Irrtum bemerkten. (Quelle: wikipedia)
PeeWee: Bei unserem Besuch in ABQ vor drei Jahren haben Annemarie und ich auch das Indian Pueblo Cultural Center, ein Museum von Weltklasse besucht. Es liegt nur wenige Minuten von der historischen Altstadt entfernt. Gegründet 1976 von den 19 Pueblo-Stämmen des Staates New Mexico, ist es ein erstklassiges Ziel für Bildung, Kunst und Unterhaltung. Das IPCC bietet einen spannenden Zeitplan für kulturelle und gemeinschaftliche Aktivitäten, darunter rotierende Museumsausstellungen, Künstlerworkshops, Vorträge, praktische Lernaktivitäten, Sommercamps für Kinder und das jährliche Albuquerque American Indian Arts Festival. All dies geschieht in wunderschönen Einrichtungen, inspiriert von traditionellen Pueblo-Strukturen mit einem zentralen Innenhof, der als Community-Treffpunkt dient und für unsere wöchentlichen Indianer-Tänze gilt.
An diesem Nachmittag, der zur freien Verfügung stand besuchten ich mit Freunden in Old Town zunächst einige der vielen Galerien und „ABQ Museum“. Hier werden dem großen oder kleinen Besucher viel interessante Informationen zur Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte an Hand von gut gemachten Audioguides und Videos vermittelt.
Dazu schöne Galerien mit Gemälden und Skulpturen. Die Zeit verging wie im Flug. Mehr indianische Kultur erwarten uns morgen auf dem Turquoise Trail und in Santa Fe.
Asleep At The Wheel / Route 66
El Paso: Heute führte uns der Weg von Albuquerque nach Santa Fe, der Hauptstadt von New Mexico. Zunächst ein kleines Stück über die historische Route 66 um dann den Turquoise Trail bis zum Ziel zu fahren. Eine Strecke mit vielen Foto-Motiven. Wir kamen durch die Goldgräberorte, heute “Ghosttowns” von Madrid und Cerillos, die heute nur noch durch den Tourismus am Leben erhalten werden.
In der Ferne die schneebedeckten Ausläufer der Rocky Mountain. Zeitige Ankunft für einen ersten Erkundungsgang um die Plaza von Santa Fe. Ernüchternd die Erkenntnis das die schönen Sachen in den vielen vielen Schmuck-und Pottery-Läden preislich jenseits von Gut und Böse sind. Aber unglaublich die Fülle von Souvenir- Artikeln die hier angeboten werden. Um alle Geschäfte zu machen würde man eine Woche benötigen. So werden wir den morgigen Tag mit einem ausführlichen Rundgang in dem hübschen Städtchen Santa Fe verbringen.
Come back to Old Santa Fe (Peter Rowan & Tony Rice)
Der vorletzte Reisetag stand zur freien Verfugung in Santa Fe. (vollständiger Name: La Villa Real de la Santa Fé de San Francisco de Asís, Spanisch für die königliche Stadt des heiligen Glaubens des heiligen Franziskus von Assisi) ist die Hauptstadt des US-Bundesstaates New Mexico. Sie liegt im Santa Fe County auf etwa 2.000 Metern Höhe im nördlichen Teil des Landes, nahe der Sangre de Cristo Range mit ihren über 3.000 m aufragenden Bergen, die die Zugspitze noch eine Kleinigkeit überragen. Somit waren die Temperaturen doch recht niedrig und die Luft spürbar dünner. Nach einem mexikanischen Frühstück, machten wir einen ausgiebigen Rundgang in der, im Pueblo-Baustil in Adobe-Bauweise errichteten Stadt. Zunächst rund um die Santa Fe-Plaza mit ihren unzähligen Geschäften und den Indianern die ihren selbst gefertigten Waren verkauften. Nicht endend wollende Fotomotive der in dieser Bauweise errichteten Häuser. Auch in Santa Fe, sind die grünen und roten Chilis allgegenwärtig, hangen sie an gefühlt jedem Haus. Einzig das Capitol und die Regierungsgebäude weichen von der typischen Bauweise ab.
Das Capitol von New Mexico steht in Prunk und Dimension dem in Dallas nichts nach. Außen wie innen beeindruckend. Man hatte das Gefühl hier ist ein ganzer Marmor-Steinbruch verarbeitet worden.
Für uns doch erstaunlich, das wir Zugang bis in das Vorzimmer der Gouverneurin Susana Martinez hatten und ein sehr nettes Gespräch ihren beiden Mitarbeiterinnen fuhren konnten, von denen wir zum Abschied 2 New Mexico- Pins geschenkt bekamen. Unser Weg führte uns auch noch an der ältesten Kirche der USA vorbei. „San Miguel“ wurde 1610 erbaut!
Was uns bei unseren langen Spaziergängen in Santa Fe auffiel, ist die sehr defensive und ausgesprochen rücksichtsvolle Fahrweise der Amerikaner, bei denen es eine Selbstverständlichkeit ist zu Halten, um Fussgängern das überqueren der Strasse zu ermöglichen. Trotz der zahlreichen PS- starken Pick-up-Boliden fuhren fast alle deutlich unter dem Speed-Limit. Auch die Herzlichkeit und Freundlichkeit mit der wir ausnahmslos auf allen Stationen unserer Reise empfangen wurden, zeichneten ein deutlich anderes Bild, als von den deutschen Medien oft übermitteltes Bild der amerikanischen Bevölkerung.
Am Tag der Abreise sei auch Bernard Wheeler, unser Busfahrer erwähnt. Nicht, dass er zum Abschied mit seiner gewaltigen Stimme einen Song schmetterte, nein er kümmerte sich um das Gepäck das wir nur in der Hotelhalle abstellen mussten, oder auch dort abholten. Und er war immer zur Stelle uns die Reise so angenehm wie möglich zu gestalten. So holte er uns auch mitten in der Nacht vom “Broken Spoke” in Austin ab. Thanks Bernard for everything!
Land of Entchantment (M.M.Murphy)
Auf der Anreise zum Flughafen Albuquerque wurde man doch ein wenig wehmutig, weil “DJ PeeWee” mit seinem sensiblen Gespür wieder die richtige Musik auflegte. Michael Martin Murphy ist der berühmteste und bekannteste Sänger der alten Cowboy-Lieder. Und er hat einen Song geschrieben, eine Liebeserklärung an New Mexico: “Land of Enchantment” (Land der Verzauberung) mit diesem Text:
I met a lady in my drifting days
I quickly fell under the spell of her loving ways
A rose in the desert I loved her so
In the land of enchantment, New Mexico
We watched the sunset by the Rio Grande
A mission bell, rang farewell, she took my hand
She said, “Come back amigo, no matter where you go
To the land of enchantment, New Mexico”
From her arms I wandered far across the sea
I often heard her gentle words haunting me
Come back amigo, I miss you so
To the land of enchantment, New Mexico
Come back amigo, no matter where you go to the land of enchantment, New Mexico
Es folgte noch weitere „farewell songs“ wie “Detroit City” von Bobby Bare, mit dem Refrain:”I wanne goe home”, Merle Haggards „Silver Wings“ und “Long journey home” und Oh What A Beautful World von und mit Rodney Crowell.
Was für eine bewegende Busfahrt, an dem wir ein letztes Mal die vorbeifliegende beieindruckende Landschaft geniessen durften, bevor am Flughafen in Albuquerque für den Großteil der Gruppe eine grossartige Reise kurz vor dem Ende stand.
Mitauthor und Fotograf Peter Wroblewski möchte sich an dieser Stelle herzlich bei Paul „El Paso“ Hahn bedanken, dass er für die „Country Times“ seine Ausführungen zur Reise übernehmen durfte. Die „fett gedruckten“ Songtitel und viele andere mehr, haben uns auf der Reise begleitet. Die „kursiv“ dargestellten Beiträge habe ich mir erlaubt bei „wikipedia“ nachzufragen und zu übernehmen. (Peter Wroblewski)